Konzentration darauf nur wenige zu erreichen? Das kann durchaus ein erfolgreiches Internet-Konzept sein.
Spezielle Zielgruppen - Wie erreicht man sie im Internet?
Für ein Unternehmen mit einer außergewöhnliche Zielgruppe, ist möglicherweise 1 Besucher pro Tag gut. Natürlich gibt es spezielle Zielgruppen. Das trifft für weniger Unternehmen zu, als das die betreffenden Unternehmen selbst glauben würden. Aber wenn es zutrifft, dann ist es Zeit für sehr intensive konzeptionelle Überlegungen, wie man Ihre Zielgruppe erreichen kann. In der Konzeption eines Internetauftrittes oder einer Kommunikationsstrategie generell, ist es extrem wichtig sich auf ein paar Dinge einzulassen. Und noch wichtiger ist es dabei, viele Dinge außer Acht zu lassen und nicht zu tun.
Masse bewußt nicht erreichen?
Das ist damit gemeint, dass - bei speziellen Zielgruppen - manche Dinge nicht gemacht werden sollten. Vielfach ist es im elektronischen Geschäft besser nur wenige, dafür aber zielgenaue Kunden zu erreichen statt viele Kunden, die dem Betreiber aber wenig bringen. Nicht nur, aber auch in der Social Media Strategie sollte diese Herangehensweise berücksichtigt werden. Wer dort auf die Massen setzt, wird nicht gewinnen.
Top-Wert: Nicht mehr als 1 Besucher pro Tag
Bewußt legt man dabei das Konzept so aus, dass eigentlich nicht mehr als 1 Besucher pro Tag nötig wäre um das Geschäft unglaublich anzukurbeln. Geprägt von diesem Gedanken werden dann auch viel innovativere Konzepte möglich. Was bringt aber diese "1 Besucher pro Tag"-Strategie tatsächlich?
Die Vorgehensweise ist im Bereich spezieller Zielgruppen, die man im Internet erreichen will, extrem persönlich. Es lohnt sich unterhaltsame Dinge zu finden, die Marke neu zu positionieren. Was sich auf keinen Fall lohnt ist: Allen zu gefallen. Denn dann erreichen Sie die spezielle Zielgruppe im Internet definitv nicht.
Die Konzeption dahinter ist völlig anders, wie die Entwicklung einer Kommunikationsstrategie für ein sogenanntes FMCG (Fast Moving Consumer Good), bei dem es faktisch um die breite Masse geht. Diese FMCGs sind üblicherweise das, was in den Regalen eines Supermarktes steht, was am Gebrauchtwagenmarkt in großen Mengen angeboten wird oder Dienstleistungen, die es in jedem Dorf mehrfach gibt.
Durch die Decke mit einem Besucher?
Ein Unternehmen kann auch mit nur einem Besucher pro Tag auf der Internetseite quasi wirtschaftlich durch die Decke gehen. echonet selbst ist als Kreativ-, Design- und Technologie-Agentur so ein Unternehmen. Wenn nur eine Person pro Tag den Internetauftritt von echonet ansieht, an der Agentur Gefallen findet und Kunde wird, ist das Team von echonet mehr als nur Ausgelastet. Aber diese Herangehensweise gilt für viele Unternehmen, die sich dieser Tatsache oft zu wenig bewußt sind und immer noch glauben, dass die Zahl der Visits auf der Webseite, die Zahl der Fans auf dem Facebook-Kanal (sic!) oder die Zahl der Newsletter-Abonnenten das entscheidende Kriterium für den Erfolg ist. Diese Zahlen sind nicht Erfolgswirksam.
Es gibt viele verschiedene Branchen, die eine solche Strategie verfolgen sollten. Im Prinzip sind es alle, die nicht mit der oben angeführten Auflistung vergleichbar sind. Dies geht von Privatdetektiven über Unternehmesnberater bis hin zu Private Banking Banken oder Oldtimer-Händlern. Keine dieser Zielgruppen hat etwas davon, wenn die Internetseite von möglichst vielen Menschen aufgerufen wird und gelesen wird. Diese Unternehmen haben im Internet dann erfolg, wenn Sie - und sollte es eben nur eine Person pro Tag sein - die richtigen Menschen von sich überzeugen.
Wenn eine spezielle Zielgruppe per digitaler Kommunikation bedient werden soll, dann ist es zwingend erforderlich sich von dem Wunsch die Masse zu erreichen zu trennen.
Maßnahmen für den Erfolg mit einem Kunden
- Auffallen: Jedenfalls sollte man in der digitalen Kommunikation auffallen.
- Suchmaschinen: Die Definition der Zielbegriffe ist noch einmal zu überdenken und am besten um 80 Prozent zu reduzieren.
- Idee: Erschaffen Sie etwas, was von der Konkurrenz abhebt - ein neuer Zugang, den möglichst 90 % der Menschen, die Sie kennen, verwirrend oder irritierend finden.
- Marke: Es muss ein Umfeld geboten werden, das die extrem kleine Zielgruppe besonders erscheinen lässt.
Für die Umsetzung eines solchen Konzeptes trennt man sich von vielen gängigen Ideen und Herangehensweisen im Marketing. Ein kleiner Oldtimer-Händler wird nicht reich, wenn täglich 120 Personen ins Geschäft kommen, die neugierig die Autos ansehen. Er wird reich, wenn er täglich in seinem kleinen Geschäft einen Oldtimer an genau die eine Person verkaufen kann, die herein kommt.
Ein Unternehmensberater wird nicht reich, wenn sich täglich 500 Menschen seine im Internet publizierten Tipps ansehen, sondern wenn pro Tag eine Person auf der Internetseite ist, die tatsächlich seine Beratungsleistung kaufen möchte. Eine private Vermögensverwaltung sollte im Neukundengeschäft nicht tausende an Finanzthemen interessierte Personen erreichen, sondern würde wohl dann perfekte Performance haben, wenn sich jede Woche der jeweils aktuelle Gewinner im Lotto als Kunde meldet.
Frage des Mindsets für die richtige Zielgruppe
Das übrigens hat auch etwas mit dem Mindset zu tun: In besonderen Bereichen, die auf den ersten Blick nicht klar erkennbar machen, wie und warum man im Internet für solche Dienste wirbt, macht man sich Gedanken darüber: Wer steckt in dieser Situation? Und der Lotto-Gewinner der letzten Tage ist ganz klar eine Top-Priorität in diesem Zielgruppen-Segement. Er verfügt im Vorfeld praktisch nie über eine Vermögensberatung, die ihm bekannt ist. Er hat keine Ahnung, wie mit einer für die Person eigentlich unvorstellbaren Menge an Geld umzugehen ist.
Daher sollte man den Fehler beim Zielgruppen-Marketing online nicht machen, sich an jene Zielgruppe zu wenden, die einem als erste Zielgruppe im eigenen Geschäftsmodell einfällt. Denn diese ist meistens zu stark umkämpft und verfügt oftmals ohnehin über einen bestehenden Dienstleister bzw. Anbieter von dem ein solcher Kunde nicht so einfach loszueisen ist.